Interview mit Porträt und Commercial Fotografin Luise Blumstengel
Luise Blumstengel ist eine Fotografin im Bereich Porträt und Commercial. Bekannt ist sie durch ihre emotionalen Fotos, die nicht nur in den Sozialen Medien viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Sie hat an der Universität Chemnitz Medienkommunikation studiert. Bereits 2018 (mit damals 21 Jahren) hat sie ihr eigenes Gewerbe im Bereich Fotografie angemeldet. Nach einigen Jahren bei den erfolgreichen Hochzeitsfotografen Julia & Gil hat sie sich 2021 selbstständig gemacht. Mittlerweile ist sie Young Ambassador beim „bund professioneller portraitfotografen“ (bpp), wurde in Magazinen wie COSMOPOLITAN oder DigitalPHOTO veröffentlicht und hat für zahlreiche Marken fotografiert. Im Februar 2022 hat sie den 1. Platz beim Fotowettbewerb „Schon Schön“ von Paul Ripke und Lina Tesch gewonnen.
In diesem Interview erzählt sie uns von einem besonderen Fotoshooting in Kapstadt: Während es in Deutschland geschneit hat, konnte Luise mit der Sony a7R V und dem Sony GM 24-70mm II die sommerlichen Temperaturen Südafrikas für ihre charakteristischen Portraits nutzen. Welche Anforderungen sie an Kamera und Objektiv hat und welche Herausforderungen es während des Fotografierens gab, erzählt sie uns in diesem Interview.
1. Was sind deine Anforderungen und Wünsche in Bezug auf Kameras und Objektive?
In erster Linie möchte ich mich auf meine Kamera verlassen können. Das bedeutet, ich brauche einen guten und schnellen Autofokus für Situationen in Bewegung und eine schnelle Serienaufnahme ohne langen Puffer, um den für mich perfekten Moment zu erwischen. Was für mich auch essentiell ist, ist der elektronischer Sucher. Tatsächlich war meine erste richtige Kamera die Sony a55, so dass ich seit 2011 mit der Technologie des elektronischen Suchers gearbeitet habe und mir keine andere Arbeitsweise vorstellen kann.
Bei Objektiven achte ich vor allem auf die Lichtstärke und somit die Blende. Ich bin großer Fan von einem weichen Bildlook und einer schönen Hintergrundunschärfe. Außerdem ist mir auch hier der schnelle und zuverlässige Autofokus sehr wichtig.
2. Kannst du uns etwas über das besondere Fotoshooting in Südafrika erzählen?
Gemeinsam mit vier anderen Fotograf*innen war ich den Januar in Südafrika und habe somit die eigentlich kalte Jahreszeit im Warmen verbracht. Es war schon immer ein Traum von mir Kapstadt zu besuchen und die schöne Landschaft zum Fotografieren zu nutzen. Das Besondere an diesem Ort sind unter anderem die goldenen Sonnenuntergänge über dem Meer. Genau das wollte ich gerne in Verbindung mit einem Model einfangen. Meine Bilder zeigen gerne eine emotionale und sinnliche Bildstimmung. Das ist natürlich bewusst so kreiert und ausgewählt. Ich finde es schön, wenn Fotos ein Gefühl übermitteln und im besten Fall aus der Masse an Bildern, die uns umgeben, herausstechen. Es geht also nicht um das perfekte Foto, sondern viel mehr um die Natürlichkeit der Person vor der Kamera. Ein genaues Bild habe ich vor einem Fotoshooting nicht im Kopf. Stattdessen versuche ich mich währenddessen auf die Person und die Umgebung einzulassen.
Das Model Genna habe ich über eine afrikanische Modelagentur gefunden. Ihre natürliche Ausstrahlung hat mich sofort angesprochen und passt in meinen Augen perfekt zur Kulisse und meinem Fotografiestil. Der Strand “Sandy Beach” war nicht weit von unserer Unterkunft entfernt und hat mich letztendlich durch die Kombination von Dünen und Strand überzeugt.
Was man auf den Bildern nicht sieht ist der steile Auf- und Abstieg zum Strand bzw. zu den Dünen. Wer schon einmal lange im Sand gelaufen ist, weiß wie schwer die Beine mit der Zeit werden. In Kombination mit dem Anstieg war das wirklich eine große Herausforderung. Unten ist man dank der Beschaffenheit des Sandes sehr schnell. Der Weg nach oben dauert dafür umso länger und hat sich in ein richtiges Workout verwandelt. Nicht ohne Grund war an diesem Strand niemand außer uns.
Das Schöne in der Fotografie ist, dass jeder seinen eigenen Weg findet, sich auszudrücken. Selbst wenn wir gleichzeitig dasselbe Motiv mit dem gleichen Equipment fotografieren, werden unsere Bilder unterschiedlich sein. Jeder Fotograf und jede Fotografin erzählt seine/ihre eigene Geschichte.
3. Wie haben dich Kamera (Alpha 7R V) und die neuen G Master Objektive bei dem Shoot unterstützt?
Für das Fotoshooting habe ich die Sony a7RV und das 24-70mm GM II verwendet. Beides in Kombination ist mittlerweile mein perfekter Allrounder. Bei der Kamera brauche ich mir in Sachen Zuverlässigkeit, Bildqualität und Schnelligkeit absolut keine Sorgen machen. So konnte ich mich am Strand komplett auf das Fotografieren an sich konzentrieren und wurde nicht von Dingen wie lange Pufferzeiten oder falscher Fokus abgelenkt. Dank des Zoomobjektivs musste ich am Strand nicht mein Objektiv wechseln und konnte trotzdem verschiedene Brennweiten nutzen. Vor allem Sand kann sehr gefährlich für das Objektiv und die Kamera sein, weshalb ich auch nicht empfehlen würde häufig zu wechseln, sondern sich lieber für ein Objektiv zu entscheiden. Durch die Blende von 2.8 konnte ich trotz der Möglichkeit des Zoomens mit einer Tiefenunschärfe arbeiten und habe eine sehr gute Lichtstärke.
4. Warum würdest Du die Kamera und Objektive empfehlen?
Ich empfehle die Kamera und Objektive jedem Fotograf oder jeder Fotografin, die in dem Bereich arbeitet und auf ein zuverlässiges und professionelles Equipment angewiesen ist. Ich verwende mein Equipment täglich und lege dementsprechend viel Wert auf Qualität und Langlebigkeit.
5. Hast du einen Tipp für Fotografen, die eine andere Kamera verwenden möchten?
Bei jedem Fotoshooting habe ich zwei Kameras dabei. Die Sony a7RV und die Sony a7M4. Dabei verwende ich die a7RV als Hauptkamera zum Fotografieren und die Sony a7M4 als Backup-Kamera und/oder für Videosequenzen. Wenn du nicht das Budget für die Sony a7RV hast und dennoch eine sehr gute Kamera kaufen möchtest, würde ich definitiv die Sony a7M4 empfehlen. Sie ist auch super als Hybridlösung von Foto und Video.
6. Welchen Tipp würdest Du anderen Profis im Umgang mit der Sony A7R V noch mit auf den Weg geben?
Die Sony a7R V hat mit ihren 61 Megapixeln eine sehr gute Auflösung. Das ist für viele professionelle Fotoshootings ein großer Vorteil. Das bedeutet für mich aber nicht, dass ich immer mit dem unkomprimierten RAW-Format fotografiere. Vor allem bei Aufträgen im Bereich Social Media nutze ich die verlustfreie Komprimierung RAW L (60M) oder M (26M). Die Fotos haben dennoch eine sehr gute Auflösung, die Bildgröße reduziert sich und ich spare Speicherplatz. Wer sich dahingehend unsicher ist, sollte mit der Kamera ein paar Testbilder (von der gleichen Situation) mit den fünf unterschiedlichen Dateitypen machen. Anschließend kann man die Bilder in den Punkten Bildqualität, Bildrauschen, Dateigröße etc. miteinander vergleichen.
Luises Fotos
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