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Marylin Monroes weißes Kleid

Es ist der 15. September 1954, 1 Uhr nachts am Set des Films „The Seven Year Itch“, als Marilyn Monroe (alias Norma Jean Baker) über dem Lüftungsgitter der U-Bahn zwischen Lexington Avenue und Fifty-Second Street steht. Sie wartet auf den Luftstrom, den die New Yorker U-Bahn durch das Lüftungsgitter bläst und der ihr Kleid an diesem schwülen Sommerabend mit einem verspielten, kühlen Luftwirbel nach oben schwingt und dabei ihre wohlgeformten Beine entblößt. Diese Pose galt in den konservativen 1950er Jahren als reichlich gewagt und progressiv. „Isn't it delicious?“ haucht Monroe in diesem berühmten Moment, der in zahllosen Aufnahmen festgehalten ist und der dadurch regelrecht Kultstatus erlangte.

Regisseur Billy Wilder, Marilyn Monroe während einer Aufnahme aus dem Film „The Seven Year Itch“ (1955)

Das Publikum, das im Rahmen eines Publicity-Gags anwesend war, schrie und pfiff so laut, dass die Dreharbeiten nicht mehr möglich waren und Monroe die Anweisungen ihres Regisseurs nicht mehr verstehen konnte. Es folgte ein Take nach dem anderen, aber der Lärm blieb so überwältigend (selbst mitten in der Nacht), dass die Schlussszene später an einem anderen Ort gedreht wurde. Und all diese Eindrücke sind nur eine vage Beschreibung dessen, was diese Szene, die Aufnahme hiervon, das Kleid und Monroe im Amerika der 1950er und 1960er Jahre ausgelöst hatten.

Bombshell Image & Ikone der Popkultur

Obwohl Marilyn Monroe in Filmen oft die „dumme Blondine“ spielte, war sie alles andere als das. Anfangs war es für sie schwierig, einen Job in Hollywood zu bekommen. Sie blondierte sich die Haare, ließ sich die Zähne korrigieren und nahm Schauspielunterricht. Schließlich gelang es ihr, in der Welt der Schauspielerei Fuß zu fassen und in mehr als 30 Filmen mitzuwirken. Sie verstand es oft, das Tabu, das einer Szene anhaftete, in etwas Prickelndes zu verwandeln, und genau darin lag ihr Talent begründet. Monroes Biografie lässt sich entnehmen, dass sie all die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde, den damit einhergehenden Ruhm und die Bewunderung ihrer Fans durchaus genoss.

Und dass ihr die Kamera auch die Gelegenheit gab, ihre exhibitionistische Seite auszuleben. Aber nicht jeder sah sich in der Lage, die schauspielerischen Fähigkeiten von Amerikas geliebtem und bewundertem Sexsymbol ausreichend zu würdigen. Vor allem nicht ihr Ehemann.

Ihre Ehe mit Joe DiMaggio

In der Nacht, als die Szene mit dem schwungvoll nach oben wehenden Kleid gedreht wurde, war unter den Zuschauern auch Monroes Ehemann, Joe DiMaggio, anwesend. Es folgte eine Aufnahme nach der anderen und Wilder zufolge gelang es DiMaggio nicht, seine gehässige Missbilligung und Eifersucht zu verbergen.. Nachdem das Ehepaar in sein Hotelzimmer zurückgekehrt war, kam es zu einer erbitterten Auseinandersetzung, in deren Folge Monroe von DiMaggio so schwer malträtiert wurde, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen eine Woche lang arbeitsunfähig war. Gerüchten zufolge wäre Monroe bei dieser Auseinandersetzung fast getötet worden. Nicht lange nach diesem Vorfall reichte Monroe die Scheidung ein.

© Sam Shaw, The Seven Year Itch, New York, 1954 (das Publikum hinter den Kulissen).

Das Geheimnis um die Kennedys

Das Leben und vor allem der frühe Tod von Marilyn Monroe bergen bis heute so manches unentdeckte Geheimnis. In Amerika wurde seinerzeit hartnäckig über eine Affaire zwischen Monroe und dem damals amtierenden Präsidenten John F. Kennedy spekuliert. Kennedy. Dieses Gerücht ist nicht gänzlich unglaubwürdig, da diese beiden Personen in den 1950er und 1960er Jahren als Hauptakteure des öffentlichen Lebens sehr stark im Fokus der Aufmerksamkeit standen und schließlich beide unter nicht vollständig geklärten Umständen und völlig unerwartet zu Tode kamen.

Der Tod von Marilyn Monroe

Der Tod Monroes im August 1962 traf viele Menschen völlig unerwartet. Die Autopsie ergab, dass sie an einer Barbituratvergiftung gestorben war; alles deutete auf einen Selbstmord hin. Vergiftung oder Selbstmord, wir werden es wohl nie erfahren. Was wir wissen, ist, dass Marilyn in ihrem weißen Kleid als absolute Ikone der Popkultur, als Stilikone, die ihrer Zeit weit voraus war, und als eine Frau, die der einst als exhibitionistisch empfundenen Darstellung eines teilweise entblößten Frauenkörpers zu neuer ästhetischer Deutung verhalf, in die Geschichte eingehen wird.

Und was ist mit dem umstrittenen weißen Kleid passiert? Nach ihrem Tod wurde es für nicht weniger als 3,9 Millionen Euro versteigert.

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