Unser Nachbarplanet
"Der am dichtesten zur Erde liegende Himmelskörper."
Kenntnisse im Handhaben einer digitalen Kamera erweisen sich für dieses Vorhaben als äußerst nützlich. Der Mond reizt als Fotomotiv, wenn er in seiner ganzen geheimnisvollen Pracht voll und rund vom nächtlichen Himmel strahlt und hin und wieder ergibt sich auch die Gelegenheit, eine beeindruckende Mondfinsternis zu fotografieren.
Im Folgenden erklären wir Ihnen alles, was Sie über die Mondfotografie wissen müssen - detailliert und präzise, von Anfang bis Ende.
Mondphasen | Vorbereitende Planung | Gear | How to | Häufig gestellte Fragen
Bevor wir in die Thematik der Mondfotografie einsteigen, ist es zunächst wichtig, sich etwas Grundwissen zur Entstehung der verschiedenen Mondphasen anzueignen.
Im Laufe des Monats durchläuft der Mond verschiedene Phasen. Wenn der Mond zwischen Erde und Sonne steht, sich also in Konjunktion mit der Sonne befindet, sprechen wir von Neumond. Wenn die Erde zwischen Mond und Sonne steht, spricht man von Vollmond. Dieser Zyklus wird als "Synodische Periode" bezeichnet und wiederholt sich alle 29,53 Tage.
Auf der rechten Seite finden Sie ein Diagramm der verschiedenen Mondphasen.
Während des Aufleuchtens des Neumonds durchläuft er drei Phasen, in denen er jeweils als Sichelmond, als Viertelmond und schließlich als zunehmender Dreiviertelmond zu sehen ist. Schließlich wird er zum Vollmond und der Schatten verschiebt sich auf die andere Seite nach innen. Der Zyklus wiederholt sich anschließend in umgekehrter Reihenfolge: Abnehmender Dreiviertelmond, Viertelmond und Sichelmond.
Wenn der Mond intensiver leuchtet, ist er am Zunehmen und wenn seine Leuchtkraft etwas nachlässt, ist er am Abnehmen. Eine zunehmende und eine abnehmende Mondsichel haben die gleiche Form, erscheinen aber auf entgegengesetzten Seiten des Mondes.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es wichtig ist, Ihren Standort zu kennen, wenn Sie den Mond von der Erde aus beobachten. Das obige Bild entspricht der südlichen Hemisphäre, in welcher der Mond links zunimmt und rechts abnimmt. Sobald diese Phasen bekannt sind, können Sie leicht einschätzen, wann Vollmond zu erwarten ist.
Über diesen Link können Sie herausfinden, in welcher Phase sich der Mond gerade befindet.
Damit Ihnen faszinierende, ausdrucksstarke Aufnahmen vom Mond gelingen, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Hierbei spielt die durchdachte Vorausplanung eine wesentliche Rolle!
Behalten Sie beispielsweise rechtzeitig die Wettervorhersage im Blick, sodass Sie sicher sein können, dass jener Teil des Himmels, in dem der Mond erscheint, klar sein wird. Obwohl sich auch mit einigen Wolken im Bild faszinierende Aufnahmen gestalten lassen, möchten Sie doch intensive Bewölkung, Nebel oder eine übermäßig feuchte Atmosphäre vermeiden.
Falls Sie in einer größeren Stadt wohnen, kann Luftverschmutzung vor allem an warmen Sommertagen zu einem nicht unerheblichen Problem werden. Hitzewellen haben beim Fotografieren mit langen Brennweiten deutliche Auswirkungen, wie Sie auf der folgenden Aufnahme erkennen können:
Machen Sie sich die Vorzüge praktischer Apps zunutze, um herauszufinden, wann die als Motiv vorgesehene Mondphase eintritt, wann der Mond auf- und untergeht und wo Sie diesen fotografieren können. Einige Apps verfügen über einen "Night Augmented Reality Mode", der den Mond über Ihre Landschaft legt, um die genaue Zeit und den Standort zu berechnen. Es gibt natürlich eine Vielzahl von App-Anwendungen, von denen wir 2 herausheben:
Es empfiehlt sich, Apps zu nutzen, die mit den vorstehend beschriebenen vergleichbar sind, um genau herauszufinden, wo der Mond erscheinen wird.
Es sind zahlreiche verschiedene Kameras und Objektive erhältlich, die sich für die Mondfotografie eignen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Grundausrüstung, die Sie für beeindruckende Nahaufnahmen des Mondes benötigen.
Zwischen dem Mond und der Erde liegt eine Entfernung von 384.400 km. Für welches Objektiv sollten Sie sich entscheiden? Sie können den Mond mit einem Weitwinkelobjektiv fotografieren, erzielen damit aber keine spektakulären Ergebnisse, da der Mond nur sehr klein abgebildet wird. Für ausdrucksstarke Close-up-Aufnahmen vom Mond benötigen Sie daher ein Teleobjektiv. Denken Sie hierbei an eine Mindestbrennweite von 300 mm. Je länger das Objektiv, desto besser. Die Verwendung eines Telekonverters erhöht die Gesamtbrennweite. Ein 1,4-fach-Telekonverter erhöht beispielsweise die Brennweite eines 300-mm-Objektivs um 40 % oder bis zu 420 mm, während ein 2,4-fach-Telekonverter die Brennweite des gleichen Objektivs auf 600 mm erhöht Es ist jedoch zu bedenken, dass Telekonverter die Schärfe des Objektivs beeinträchtigen und die maximale Blende verringern.
Bei der Verwendung von Objektiven mit langen Brennweiten kommt es natürlich leicht zu Verwacklungen. Bei Brennweiten von über 300 mm kann selbst eine kleine Bewegung dazu führen, dass das Bild verschwimmt. Daher empfehlen wir Ihnen, auch bei der Verwendung eines Teleobjektivs ein Dreibeinstativ zu nutzen, damit Ihnen gestochen scharfe Aufnahmen vom Mond gelingen. Bei Ihren Aufnahmen sollten Sie ebenfalls die Tatsache berücksichtigen, dass sich der Mond schneller dreht, als man denkt. Daraus folgt, dass Sie Ihre Ausrüstung häufig neu positionieren müssen.
Vergewissern Sie sich, dass Sie eine freie Sicht auf den Mond haben und vergessen Sie nicht, dass, während Sie damit beschäftigt sind, Ihre Ausrüstung zu positionieren und Ihre Einstellungen vorzunehmen, Ihr Motiv, der Mond, sich bewegt und möglicherweise gerade im Begriff ist, sich hinter ein Gebäude oder einen Baum zu schieben. Nehmen Sie Ihre Einstellungen vorzugsweise weitestgehend von Hand vor, da ein derart weit entferntes, helles Motiv wie der Mond in der Dunkelheit nicht leicht zu fotografieren ist. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, welche Einstellungen sich am besten eignen, um den Mond so scharf wie möglich im Bild festzuhalten.
Das Fotografieren im RAW-Format liefert Ihnen weitaus mehr Informationen, als Ihnen das JPEG-Format bietet. Sie erhalten einen größeren Dynamikbereich und mehr Details und profitieren damit von mehr kreativen Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung.
Mit diesem behalten Sie die vollständige Kontrolle über Ihre Kamera. Der Mond ist natürlich ein Himmelskörper mit einer großen Lichtstärke und erscheint in sehr dunkler Umgebung oft klein im Bild. Die Autofokus-Funktion Ihrer Kamera zeigt hierbei große Schwierigkeiten bei der Scharfeinstellung des Mondes.
Um Rauschen zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, mit einem niedrigen ISO-Wert zu arbeiten.
Halten Sie die Blende auf f/8 oder f/11, denn jedes Bild mit einer kleineren Blendenöffnung ist etwas schärfer.
Eine Verschlusszeit von 1/00 oder 1/160 ist häufig bereits ausreichend. Falls Sie eine zu lange Verschlusszeit wählen, tritt möglicherweise Bewegungsunschärfe auf, denn der Mond ist natürlich in konstanter Bewegung.
Wählen Sie hierbei "unendlich" scharfstellen. Mit dieser Einstellung wird die Schärfe häufig sofort verbessert. Um diese Einstellung vorzunehmen, setzen Sie den Fokusring auf das Unendlichkeitszeichen, die liegende Acht (∞).
Sie können den Mond mit jeder Kamera fotografieren. Falls Sie eine Nahaufnahme des Mondes erstellen möchten, benötigen Sie ein Teleobjektiv in Kombination mit einer Digitalkamera oder eine Kompaktkamera mit Superteleobjektiv, wie beispielsweise die Canon Powershot SX70 HS.
Um vom Mond möglichst scharfe Aufnahmen zu erstellen, müssen Sie zunächst Ihre Ausrüstung stabilisieren, um jede Form von Kameraverwacklung zu vermeiden. Anschließend sollten Sie eine Blende wählen, die für die beste Bildschärfe sorgt. Erstellen Sie folglich viele Test-Fotos!
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